Notfallsanitäter
Neuer Beruf im Rettungsdienst
Mit dem Ablauf des vergangenen Jahres endet die Ära der Rettungsassistenten; denn ab sofort werden ausschließlich Notfallsanitäter für die Tätigkeit im Rettungsdienst ausgebildet. Beim Celler DRK haben bereits im September 2014 die ersten beiden Auszubildenden die neue dreijährige Berufsausbildung begonnen. Auch konnten zwischenzeitlich vier Rettungsassistenten erfolgreich eine staatliche Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter ablegen.
Es wird auch weiterhin Rettungsassistenten geben, allerdings absolvieren nur noch die bereits in der Ausbildung befindlichen DRK-Mitarbeiter diesen Berufsabschluss.
Die Zukunft gehört den Notfallsanitätern, ab 2021 werden sie auf allen niedersächsischen Rettungsmitteln vorgeschrieben. „Uns bleibt nicht viel Zeit für die Umstellung, denn schon in sechs Jahren endet die Übergangsfrist“, sagt Uwe Ammoneit vom DRK-Rettungsdienst. „Deshalb bilden wir in den kommenden Jahren jeweils zwei Notfallsanitäter selbst aus und müssen unsere berufserfahrenen Rettungsassistenten weiterbilden, damit sie die staatliche Prüfung zum Notfallsanitäter ablegen können.“ Die Zeit drängt: Allein beim Celler DRK sind heute ca. 70 Rettungsassistenten beschäftigt. Die Prüfungskapazität bei der Landesschulbehörde ist begrenzt, deshalb werden im Jahr 2015 nur sechs Notfallsanitäter aus Celle geprüft. „Wenn es in den kommenden Jahren nicht deutlich mehr Prüfungen geben wird und wir erst ab Ende 2017 jedes Jahr zwei unserer neu Ausgebildeten dazu bekommen, wird es eng“, rechnet Ammoneit vor.
Das neue Notfallsanitäter-Gesetz löst das Rettungsassistentengesetz ab. Mit der längeren Ausbildung und der besseren Qualifizierung des Rettungsdienstpersonals soll unter anderem einem drohenden Arztmangel begegnet werden. In vielen Regionen Deutschlands gibt es heute bereits Probleme ausreichend Notärzte zu finden. Nicht so in Celle. Hier ist eine feste Notarztgruppe beim DRK tätig, alle Rettungsmediziner sind am Allgemeinen Krankenhaus beschäftigt und sichern die kontinuierliche Notarztversorgung zu.
Notfallsanitäter verfügen über umfangreiche medizinische Kompetenzen und Verantwortung, so dass sich Notarzteinsätze künftig auf das absolut Notwendige beschränken lassen. Beim Rettungsdienstträger gibt es darüber hinaus einen Ärztlichen-Leiter-Rettungsdienst, der Diagnosestellungen und Therapien in standardisierten Abläufen (genannt SOP = Standard Operation Procedere) festlegt. Auch im Landkreis Celle werden inzwischen alle Notfallpatienten nach diesen festen SOPs versorgt und Verletzte nach internationalen Regeln der Traumaversorgung behandelt. Die Versorgung von Notfallpatienten ohne den zwingenden Arztvorbehalt, so wie in Deutschland üblich, entspricht auch internationalen Regeln.
„Natürlich ist es für die meisten meiner Kollegen eine Herausforderung und auch eine zusätzliche Belastung, sich noch einmal einer staatlichen Prüfung stellen zu müssen. Aber schließlich dient das dem Versorgungsniveau und der Sicherheit von Notfallpatienten. Und es ergibt sich auch aus unserem eigenen beruflichen Selbstverständnis, dass wir uns dieser großen Verantwortung stellen“, sagt Ammoneit, der im Dezember selbst die Prüfung zum Notfallsanitäter abgelegt hat.
<u>Für den DRK-Kreisverband:</u>
Uwe Ammoneit
Tel. (05141) 9 32 -22
Web: www.drkcelle.de