Logistikfahrzeug lockt oberfränkische Rotkreuzler nach Celle
Betreuungswagen - nicht von der Stange
Für den Laien mögen sie alle gleich aussehen, der Experte erkennt individuelle Zuschnitte auf den ersten Blick, selbst wenn ihm lediglich Abbildungen im Internet als Anschauung dienen.
Hier wurden Mitglieder des Bayerischen Roten Kreuzes aufmerksam auf den Gerätewagen Logistik des Celler DRK-Kreisverbandes. „Die oberfränkischen Kameraden fanden ihn spannend“, berichtet Kreisbereitschaftsleiter Jörg Brandes. Sie nahmen Kontakt zu den Verantwortlichen in Celle auf, doch technische Zeichnungen und theoretische Ausführungen reichten ihnen nicht. „Wir kommen zu Euch, wir wollen das im Original sehen“, entschieden sie sich zu Beginn des Frühjahrs. Und so konnte die Celler Kreisbereitschaft vor Kurzem Gäste aus Forchheim, darunter auch Vertreter des Landratsamtes, willkommen heißen, die seit geraumer Zeit auf der Suche sind nach einem adäquaten Gerätewagen Logistik.
Diese sind Teil der Ausstattung für den Katastrophenschutz. „Diese Art von Fahrzeugen wird, anders als beispielsweise Betreuungswagen, nicht von der Stange gefertigt“, erläutert Jörg Brandes. Das niedersächsische Katastrophenschutzgesetz legt fest, welche Materialien und Gerätschaften vorgehalten werden müssen, für alles Weitere besteht Spielraum. So haben die Celler Katastrophenschützer des Roten Kreuzes eigenständig ein Konzept entwickelt, wie die Ausrüstung, darunter Stromaggregate und Heizvorrichtungen, am effektivsten und so zweckmäßig wie möglich untergebracht und angeordnet wird. Die Wände der Ladefläche sind hochklappbar, die Gabelstapler können nah heranfahren, um von beiden Seiten zu bestücken.
Die Präsentation vor Ort - analog, zum Anfassen und Nachfragen - ergänzte die theoretische Vorbereitung via Internet optimal. Die praktische Veranschaulichung überzeugte die Gäste aus Oberfranken. Am Ende stand ein Ergebnis fest: „Das ist das Fahrzeug, das wir gesucht haben. Den wollen wir haben.“
Text: Anke Schlicht
Fotos: Ketija Talberga