„Hier spielen Kinder die Hauptrolle“ – Eschennest lud zum Tag der offenen Tür
„Die Hauptrolle spielen in diesem Haus die Kinder“
Tag der offenen Tür, Jubiläum, offizielle Eröffnung - Anlässe zu feiern gab es am vergangenen Wochenende gleich mehrere, was mit der ungewöhnlichen „Biographie“ der Kita Eschennest zusammenhängt. Im April 1993 fiel sie einem Brand zum Opfer, ein Jahr später wurde der neu errichtete Kindergarten in DRK-Trägerschaft eingeweiht. Nun jährt sich dieses Ereignis zum 30. Mal. Damals gab es einen Tag der offenen Tür, fröhlich lächelten die Kleinen in die Kamera für die Lokalberichterstattung. Heute dürften sie Mitte 30 und eventuell in neuer Rolle, nämlich als Eltern, der Einladung ins Eschennest gefolgt sein. Dieses hat sein Gesicht sehr verändert, was vor drei Jahrzehnten dem neuesten Standard entsprach, ist heute der Altbau.
Das Herz der Kita schlägt im neuen Haus, das sich in einer reinen Holzfassade, mit Fußbodenheizung, Akustik- und Gründach, lichtdurchflutet und mit Solarpanels präsentiert und dem roten Backsteingebäude direkt angegliedert wurde. „Wir stellten im Jahr 2019 einen echten Bedarf an Plätzen für Krippenkinder und Ganztagsbetreuung fest“, sagte der Escheder Bürgermeister Heinrich Lange in seiner Rede. Junge Familien haben Eschede für sich entdeckt, dieser Trend zeige sich im Moment auch in der Grundschule. Ab 2020 wurde geplant, im Dezember 2022 begannen die Bauarbeiten, im April 2024 konnten sie abgeschlossen werden.
„Unsere Marleen hat diese von Beginn an und hautnah verfolgt. Das war was für die Kinder“, berichtet Moritz Albrecht aus Burghorn. Die sechsjährige Marleen und der dreijährige Matz führen ihren Papa gerade durch das Gebäude und nehmen Kurs auf den in der Mitte gelegenen Bewegungsraum. „Der war Angelpunkt, wirkt wie ein Magnet für die Kleinen“, berichtet Anne-Kathrin Albrecht. „Besonders die Rutsche finde ich toll“, ergänzt Marleen, die eine kurze Auszeit vom Toben auf Socken in dem vielfältig ausgestatteten bunten Areal mit abgerundeten Wänden und Fenstern nimmt.
Die Resonanz war groß, Kita-Leiterin Güler Berse stand gemeinsam mit ihrem Team für alle Fragen bereit, bei mehreren Führungen zeigte sie die neuen Räumlichkeiten. „Schön lichtdurchflutet“, war aus den Reihen der vielen Gäste zu hören. Ein wenig zu kurz kam aufgrund des Regens das Außengelände. Umso dichter gefüllt war die Mensa, hier stand ein umfangreiches Kuchenbuffet bereit. Bei Kaffee und Kuchen wurden intensive Gespräche geführt.
So hatte es sich Güler Berse gewünscht. Auch Großeltern waren neugierig, wie die Alltagsumgebung ihrer Enkel aussieht. Als zukunftsweisend bezeichnet der Escheder Verwaltungschef das Innere und Äußere des neuen Eschennestes, das 4,1 Mio Euro teuer war, 3,5 Mio Euro davon waren Fördermittel. Entstanden sind laut DRK-Vorständin Ketija Talberga fast ideale Rahmenbedingungen, damit sich die kleinen Bewohner wohlfühlen, ihre Neigungen und Interessen erkannt und gefördert werden. „Die Hauptrolle spielen in diesem Haus die Kinder“, hatte Bürgermeister Heinrich Lange in seiner Ansprache betont.
Text und Foto: Anke Schlicht