Betreut wohnen auf ehemaliger Ahnsbecker Hofstelle
Senioren die hier einziehen, sollen in einer schönen Umgebung leben
Mitten im Dorf, wie es für Bauernhäuser üblich ist, ohne Zaun, aber mit Kunst-Pavillon, weiträumigen Außenflächen und hochwertig sanierten Räumlichkeiten für unterschiedliche Zwecke – so präsentiert sich ein ambitioniertes Projekt der Ahnsbecker Gemeinde. „Im Juni wird alles fertig sein“, sagt Bürgermeister Ulrich Kaiser über die Umwandlung einer früheren Hofstelle in eine Anlage für Betreutes Wohnen. Vor vier Jahren, als der frühere Bauernhof verwaiste – die Besitzer waren verstorben, ihre Kinder hatten sich andernorts niedergelassen -, entschloss sich der Gemeinderat, das Objekt zu kaufen, um Senioren eine Wohnform anzubieten, die ein komfortables Zuhause mit dem Angebot von Betreuung verknüpft.
Der Charakter eines typischen niedersächsischen Bauernhofes mit allen dazugehörigen Neben- und Wirtschaftsgebäuden ist überall sichtbar, aber der Zweck ist ein anderer. Wo früher Getreide und Gerätschaften lagerten, entsteht ein Gemeinschaftsraum für die Bewohner und in der oberen Etage eine Galerie für die Mitarbeiter. „Hier zwischen Haus und Scheune war der Schweinestall“, erläutert Kaiser bei einem Rundgang. Lichtdurchflutete Zimmer mit großzügigen barrierefreien Bädern und Terrassen finden sich nun dort, wo früher die Tiere ihren Platz hatten. Der eigenwillige Pavillon im Garten folgt der Idee „Kunst am Bau“, ein „Kunst-Pavillon“, der noch einen alten Brunnen sowie ein Wasserspiel zur Seite bekommt und später eine Spielstätte für Konzerte sein soll. „Kulturelle Veranstaltungen sind als fester Bestandteil vorgesehen“, berichtet der Bürgermeister, der das Haus noch in seiner Ursprungsgestalt kennt. Elemente seiner Historie werden integriert, die kleinen Nischen dafür sind bereits geschaffen. „Auch Bilder-Ausstellungen regionaler Bildender Künstler könnten wir hier anbieten“, blickt Ulrich Kaiser, der auch Präsident des DRK-Kreisverbandes Celle ist, in die Zukunft.
Er hat hier viele eigene Ideen verwirklicht und Arbeit in das 2,7 Mio Euro-Projekt investiert. „Ich möchte, dass die 12 Senioren, die hier einziehen, in einer schönen Umgebung leben“, sagt er. Interessenten sind bereits da, alle aus dem Raum Lachendorf, Ahnsbeck. In ihrem neuen Zuhause können sie so selbstbestimmt, wie sie es wünschen, ihren Alltag gestalten. Das Miteinander wird nach dem Prinzip einer Wohngemeinschaft organisiert. Die Betreuung liegt in Händen des Deutschen Roten Kreuzes Celle.
Zum Ende des Rundgangs klärt der Bürgermeister auf, weshalb es keinen Zaun um die neue Wohnanlage mit historischem Charakter geben wird. „Ich möchte, dass sie sich nahtlos integriert in das Dorfleben, die Ahnsbecker sollen kommen, sich hinsetzen, ein bisschen klönen.“ Schaut man abschließend auf die Architektenskizze, die das Projekt im fertigen Zustand zeigt, braucht es nicht viel Phantasie, sich dieses Bild des dörflichen Miteinanders vorzustellen.
Wer sich einen Eindruck verschaffen möchte, erhält Gelegenheit am Tag der Offenen Tür am 22. April 2023.
Text: Anke Schlicht
Fotos: Ulrich Kaiser