Effizienter und kompakter – Neue Drohne für die DRK-Bereitschaft
Kreisbereitschaftsleiter übergibt neue Drohne an Gruppenführerin
Besonders seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind sie in aller Munde. Doch der Kreisbereitschaftsleiter des DRK-Kreisverbandes Celle Jörg Brandes stellt klar: „Die Geräte, die für militärische Zwecke genutzt werden, sind etwas völlig anderes als das, was wir als Hilfsorganisation verwenden. Das ist überhaupt nicht zu vergleichen“, betont er ausdrücklich.
Die neue Drohne war bereits bei der Suche von vermissten Personen und auf Bitten von Landwirten beim Aufspüren von Rehkitzen seit ihrer Anschaffung im Dezember 2021 im Einsatz, aber erst jetzt wurde sie von Jörg Brandes offiziell an die beiden Gruppenführer, die die „Bereitschaft Drohne“ ehrenamtlich betreuen, Anja Dangel und Christian Sachse, übergeben und in Dienst gestellt. „Mit dem neuen Gerät haben wir viel mehr Möglichkeiten bei einfacherer Handhabung“, erläutert Anja Dangel, die hauptamtlich als Notfallsanitäterin tätig ist.
Innerhalb von rund fünf Jahren hat sich im Bereich der ferngesteuerten Luftfahrzeuge eine enorme technische Entwicklung vollzogen. Entsprechend wurden die Regeln für den Gebrauch verschärft. Für Hilfsorganisationen und militärische Liegenschaften gelten Ausnahmen, eine Registrierung beim Luftfahrtbundesamt ist Pflicht.
„Im Vergleich zu unserer ersten sechsrotorigen Drohne, die durchaus noch für Übungen genutzt wird, ist das neue vierrotorige Modell kompakter, kleiner und wesentlich effizienter“, erläutert Brandes. Einsatzgebiete sind die Waldbrandbekämpfung sowie die Personensuche als Unterstützung von Polizei und Feuerwehr, diesem Zweck und auch dem Aufspüren von Tieren auf landwirtschaftlichen Flächen dient die Wärmebildkamera. Ein LED-Scheinwerfer ist in der Lage, ein ganzes Feld auszuleuchten, während die installierten Lautsprecher Durchsagen ermöglichen, wenn beispielsweise Evakuierungen nötig sind oder Personen in Notlagen angesprochen werden müssen. Über Menschenansammlungen hinwegfliegen ist untersagt und der Erwerb eines vom Luftfahrtbundesamt autorisierten Führerscheins Voraussetzung für den Umgang mit einer Drohne. „Man lernt die Grundlagen der Technik, wann man überhaupt starten darf und vieles mehr“, berichtet die Frau der Praxis Anja Dangel. Kartenkunde und Meteorologie sind weitere Lehrinhalte. Unbemannte, ferngesteuerte Flugkörper dienen auch der Erstellung von Lage- und Einsatzplänen, z.B. bei Waldbränden.
Die maximale Flughöhe beträgt 120 Meter. „Der Landkreis ist in Flugzonen unterteilt“, erklärt Kreisbereitschaftsleiter Jörg Brandes. „Wir müssen z.B. auf die Einflugschneise von Wietzenbruch achten. Dank eines BOS-Chips [BOS=Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben] können wir auch in Sperrgebieten fliegen, in denen Zivilgeräte sich automatisch abschalten würden.“
Und worin besteht für die Notfallsanitäterin Anja Dangel der Reiz, eine Drohnen-Bereitschaft zu leiten? „Das ist etwas ganz anderes als das, was ich sonst mache. Wir sind Teil eines großen Ganzen, leisten z.B. mit den Übersichtsplänen und Sichtungen einen Beitrag zur Arbeit von Polizei und Feuerwehr bei. Alle profitieren“, antwortet die junge Rotkreuzlerin. Der Kreisbereitschaftsleiter bestätigt die Einschätzung und fügt hinzu: „Wir sind froh, dass wir die neue Drohne haben.“
Text und Fotos: Anke Schlicht